Publizistik-Preis 2016: Platz 1 für „Letzte Tage, gute Tage? Palliativ-Versorgung in Deutschland“ von Annette Hoth

Portraitfoto Hoth
Annette Hoth

Den Publizistik-Preis 2016 gewinnt Annette Hoth mit ihrem Fernsehbeitrag „Letzte Tage, gute Tage? Palliativ-Versorgung in Deutschland“, gesendet am 14. Oktober 2015 im ZDF.

Die Autorin Annette Hoth besucht Menschen am Lebensende. Jeder wünscht sich ein würdevolles Sterben ohne Schmerzen – doch die Realität sieht häufig anders aus. In Hospizen und auf Palliativstationen fehlen tausende Betten, schätzen Experten. Nicht einmal jeder Zweite, der Anspruch auf ambulante Betreuung zu Hause hat, bekommt sie auch. Zudem bleiben besonders in Pflegeheimen viele Sterbende alleine mit ihren Ängsten und Schmerzen.

Die Autorin lernt Gerold Otten kennen. Er lebt in einem Hospiz an der Nordsee. Lungenkrebs. Sein letzter Wunsch: noch einmal hinaus aufs Meer zum Angeln. Zusammen mit einer Heerschar an Helfern wird es dem Totkranken ermöglicht. Doch Gerold Otten ist einer von wenigen, die am Lebensende so gut versorgt sind. Auch wenn die Palliativmedizin in den letzten Jahren weit vorangekommen ist: Es gibt noch immer weiße Flecken in Deutschland – zu wenig Pflegekräfte, zu wenig Ärzte, zu wenig Fortbildung.

Die Fach-Jury meint: „Eine fühlsame Herangehensweise an ein Thema, das alle interessieren sollte, aber oft als unangenehm empfunden wird. Die Autorin hat es durch ihre sehr persönliche Annäherung geschafft auch die Zuschauer emotional einzubinden.“